Zur Beheizung der Gewächshäuser nutzen wir die Abwärme einer benachbarten Biogasanlage, in der Abfälle aus der Lebensmittelindustrie, Nahrungsreste u. ä. durch Vergärung in Biogas und Wirtschaftsdünger umgewandelt werden. Es werden keine Ackerflächen für Maisanbau benötigt. Das dabei entstehende Methangas wird zum Antrieb von drei Blockheizkraftwerken genutzt. Die über Stromgeneratoren erzeugte elektrische Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die in den Motoren entstehende Abwärme nutze ich, um meine Gewächshäuser zu erwärmen.
Gewächshäuser sind eine faszinierende Möglichkeit, die Wachstumszeit von Pflanzen zu verfrühen bzw. zu verlängern. Auch ohne eine Heizung kann man schon einige Zeit früher frisches Gemüse ernten, als es im Freiland möglich wäre. Insbesondere hier in Norddeutschland. Wenn man diese Glas- oder Folienhäuser noch zusätzlich beheizt, ist es möglich, schon zu Ostern frische Gurken zu essen.
Nur leider ist der Energieverbrauch dabei sehr hoch. Für jede Gurke, die im März gepflanzt und Ende April geerntet wird, sind 0,5 l Heizöl zur Beheizung der Gewächshäuser nötig. Kein Wunder, da die Isolierwirkung von Glas nicht sehr hoch ist. An diese Stelle bietet es sich an, vorhandene Möglichkeiten von Abwärme zu nutzen. Es gibt einiges an “Wärmemüll”, der in die Umwelt verpufft. So haben wir gezielt einen Betrieb gesucht, der diesen „Wärmemüll“ sinnvoll nutzen wollte.
Wir pachteten langfristig ein Stück Land neben einer Biogasanlage, stellten diese Fläche auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung um und bauten dann die Gewächshäuser darauf. Mit unserer Art der Beheizung sparen wir jährlich eine Menge von mehreren 10.000 Litern Heizöl ein. Die elektrische Energie, die wir benötigen, um die Wärme mit Gebläsen in den Gewächshäusern zu verteilen, stammt zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen.
Ein weiterer ökologischer Vorteil dieser Art des Gemüseanbaus ist die Vermeidung von langen Transportwegen. Sehr viele frische Salate im Winter und Frühling stammen aus Südeuropa und müssen erst über viele tausend Kilometer nach Norddeutschland transportiert werden.
Aber auch mit der Nutzung von Abwärme können und wollen wir nicht die unterschiedlichen Jahreszeiten und das damit wechselnde Gemüseangebot aufheben. Das Licht, die Kraft der Sonne setzt uns natürliche Grenzen beim Beheizen der Gewächshäuser. Wenn die Sonnenkraft nicht mehr ausreicht, ist es uns auch mit noch so hohen Temperaturen nicht möglich, schmackhaftes Gemüse wachsen zu lassen. So beschränken wir uns im Winter darauf, das Gewächshaus frostfrei zu halten, damit die Salate nicht erfrieren und wir auch bei Minusgraden für Sie ernten können.